Die Rühlwand zählt zu den klassischen Verbauarten im Spezialtiefbau – besonders geeignet für trockene Baugruben, unterschiedliche Bodenarten und mittlere bis grosse Tiefen.
Sie besteht aus senkrechten Stahlträgern, die in regelmässigen Abständen eingebracht und mit horizontalen Ausfachungselementen (z.?B. Holzbohlen, Spritzbeton oder Betonfertigteilen) versehen werden.
Anwendungsbereich
- Für kleine und grosse Baugruben
- In trockenen Böden (ohne Grundwasser)
- Nahezu universell einsetzbar bei verschiedenen Baugrundarten
- Auch bei verkitteten Böden möglich (mit Vorbohren)
- Träger können einvibriert oder eingerammt werden
Bauvorgang (Kurzfassung)
-
Stahlträger im Abstand von 1.5 bis 2.5?m entlang des Baugrubenrandes setzen
-
Je nach Boden: einvibrieren oder vorbohren
-
Schrittweiser Aushub mit gleichzeitiger Bohlenmontage
-
Einsatz von Holz, Spritzbeton oder Betonplatten als Ausfachung
-
Ab ca. 2–3?m Tiefe: Rückverankerung zur zusätzlichen Stabilisierung
-
Nach Projektabschluss kann die Wand meist rückgebaut und wiederverwendet werden
Vorteile
- Grosse Baugrubentiefen möglich
- Flexibler Einbau bei unterschiedlichen Böden
- Wiederverwendbare Stahlträger und Bohlen
- Kostengünstiger als andere Verbauarten (z.?B. Schlitzwand)
Nachteile
- Lärm und Erschütterungen beim Rammen möglich
- Gefahr für Nachbargebäude bei empfindlichem Umfeld
- Nicht wasserdicht – Einsatz bei Grundwasser eingeschränkt
Aufwand & Kosten
- Mittlerer bis hoher Bauaufwand
- Längere Bauzeit im Vergleich zu vorgefertigten Systemen
- Kosten tendenziell höher als bei einfachen Verbauarten – aber günstiger als wasserdichte Systeme
Fazit:
Die Rühlwand ist ein bewährtes, flexibles und robustes Verbaukonzept – ideal für trockene, aber anspruchsvolle Baugruben.